Ukrainekrieg: Neueste Meldungen am Samstag

Foto: epa/dpa Fotomontage
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Russisches Militär erobert weitere Ortschaft in Donezk

DONEZK: Die Probleme der Ukraine an der Front halten an. Nun ist Medien zufolge eine weitere Ortschaft im Osten des Landes von den russischen Besatzern erobert worden.

Russische Truppen rücken laut Medienberichten im Osten der Ukraine weiter vor. Das russische Militär habe die Siedlung Archanhelske besetzt, berichtete die ukrainische Nachrichtenagentur Unian am Samstag unter Berufung auf den bekannten Militär-Telegramkanal «DeepState». Russische Militärblogs hatten die Eroberung bereits einige Stunden zuvor gemeldet. Offiziell gab es zunächst aus Kiew keine Reaktion zu den Berichten über den Verlust einer weiteren Ortschaft.

Archanhelske liegt etwa 15 Kilometer nördlich von Awdijiwka. Diese zur Festung ausgebaute Kleinstadt unmittelbar vor den Toren der bereits seit 2014 von prorussischen Kräften kontrollierten Industriestadt Donezk mussten die Ukrainer im Februar nach schweren Kämpfen räumen. Seither ist es Kiew nicht gelungen, die Front in dem Abschnitt zu stabilisieren. Der zunächst als neue Verteidigungslinie geplante Raum zwischen Sjewerne, Orliwka und Berdytschi ist inzwischen unter russischer Kontrolle. Auch der Versuch, die Russen vor Otscheretyne zu stoppen, ist gescheitert.


Russland schreibt Selenskyj zur Fahndung aus

MOSKAU: Russland hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Fahndung ausgeschrieben. Das meldeten russische Nachrichtenagenturen am Samstag unter Berufung auf eine Fahndungsliste des Innenministeriums in Moskau. Strafrechtlich gesucht werde Selenskyj, geboren 1978 in Krywyj Rih, Gebiet Dnipropetrowsk, Ukraine, heißt es dort. Den Grund für die Verfolgung nannte das Ministerium nicht.

Später wurde bekannt, dass auch der ukrainische Ex-Präsident Petro Poroschenko und der Anfang des Jahres zum Chef der ukrainischen Heerestruppen ernannte Olexander Pawljuk zur Fahndung ausgeschrieben sind. Das Außenministerium in Kiew bezeichnete die Aufnahme Selenskyjs auf die Fahndungsliste als Zeichen der «Verzweiflung der russischen Propagandamaschine», die nicht wisse, was sie sonst noch als Neuigkeit präsentieren könne.

In der Vergangenheit hat Russland schon andere hochrangige Politiker auf die Fahndungsliste gesetzt, beispielsweise Estlands Ministerpräsidentin Kaja Kallas. Die Maßnahme hat keine direkten Auswirkungen für Selenskyj, da der ukrainische Präsident nicht auf russischem Boden ist. Sie gilt eher als symbolischer Akt.

Russland hat seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine unter anderem mit der angeblichen Unterdrückung der russischsprachigen Bevölkerung im Nachbarland begründet. Kremlchef Wladimir Putin, der den Angriffsbefehl erteilt hat, wird selbst vom Internationalen Strafgerichtshof per Haftbefehl gesucht.

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Rolf W. Schwake 05.05.24 22:00
Sie lügen, Ingo Kerp ...
... denn es gab keinen "Istanbuler Vertrag" - das was der Kreml-Aggressor am 15.04.2022 den afrikanischen Politikern und und seinen Fernsehkameras zeigte, war kein (!!!) ausgehandelter Vertrag, sondern maximal einseitige russische Forderungen.
Die letzte offizielle Verhandlungsrunde fand nämlich am 29.03.2022 statt, man trennte sich ohne Abschluß(!), denn die Verhandlungsforderungen beider Seiten waren zu gegensätzlich.
Anschließend blieb man zwar im Kontakt - es kam aber zu keiner erneuten Verhandlungsrunde, da zwischenzeitlich die russischen Gräueltaten und schlimmen Kriegsverbrechen von Butscha bekannt wurden.
Nochmals: Wenn der Kreml-Diktator am 24.02.2022 den verbrecherischen Angriffskrieg nicht befohlen hätte, gäbe es keinen Krieg !!!
Jörg Obermeier 05.05.24 21:58
Ingo Kerp 05.05.24 14:19
Wird man eigentlich von Moskau bezahlt um die alten Fake-News wie eine kaputte Schallplatte zu wiederholen?
Guido Gassen 05.05.24 21:58
Was Herr Kerp wollen Sie uns mit Ihrem "Geschichtsunterricht sagen"? Zu jedem?Thema ein schlauer Beitrag (der sogar oftmals) verkehrt interpretiert wird aber Hauptsache zu allem etwas zu sabbeln haben. Wir Ich und einige Leser können gerne darauf verzichten. Danke
Ingo Kerp 05.05.24 14:19
Im Osten der UKR kommt die russ. Armee mit weiteren Eroberungen voran. Auch diese wären unnoetig gewesen, wäre der Istanbuler Vertrag zum Tragen gekommen, Darin sind ausdrücklich die unter russ. Kontrolle stehenden oestl. Gebiete Luhansk und Donezk benannt worden, mit der Maßgabe, das Selenskyj und Putin hier eine Grenze ziehen sollten, ähnlich wie auf der Potsdamer Konferenz 1945. Selenskyj hat die Grenzziehung abgelehnt, womit der Vertrag scheiterte.